s 1. SUZUKI W.B.C. e.V. s

2 TAKT KLASSIKER

Bilder, technische Daten, Broschüren


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Dieser Zweitakt-Dreizylinder stand neun Jahre (ab 1972) im Suzuki-Ange-bot. Ein Dauerbrenner, von der Modell-Inflation unberührt. Aber schon seit 1978 zählt die GT380 als Auslaufmodell. Die Leistung beträgt in den ersten Jahren zwischen 31 und 34 PS. 1977 wird ein Drosselsatz in Form von drei Reduzierringen für die Auspuffkrümmer angeboten. Nach dem Umbau schlagen die Händler die Nummer "E 22" in die Auspufftöpfe - gut sichtbar für die TÜV-Beamten. Den Umbausatz müssen die GT 380-Eigner bei Maschinen bis Modelljahr 1976 (= A inklusiv) selbst zahlen. Für das Baujahr 1977 trägt der Importeur die Kosten. Ab 1978 gibt es die GT 380 in unveränderter 1977er Version mit27PS. Im Lauf der sechs Baujahre erfährt der Dreizylinder einige Änderungen. Ab 1973 verzögert statt der Trommelbremse im Vorderrad eine Scheibenbremse. Das Jahr 1974 bringt gleich mehrere Modifikationen. Die Vergaserbetätigung (bisher über Seilzug mit Verteiler) erfolgt jetzt desmodromisch (zwangsgesteuert) mit zwei Zügen und einem Gestänge. Statt des großen Einzel-Luftfilters reinigen zwei kleine Elemente die Ansaugluft. Die neugestaltete Instrumentenkonsole wird um eine digitale Ganganzeige für das Sechsganggetriebe bereichert. Ab September-Produktion von 1974, das heißt ab Fahrgestell-Nr. 80440, bekommen die Motoren verstärkte Lagerkäfige für die Pleuelfußlager, denn es treten Schäden auf, die diese konstruktive Änderung erforderlich machen. Die neuen Pleuelfußlager lassen sich auch bei den älteren GT 380 montieren. 1975 ändert sich der Zündzeitpunkt folgendermaßen: K-Modell von 1973 = 24 Grad vor OT, L- + M-Modell von 1974/75 = 21 Grad vor OT. Von Anfang an bereiten die Schleifkohlen der Lichtmaschine Schwierigkeiten. Die Kupferlitze reißt ab, oder die Kohlen flattern bei hohen Drehzahlen auf dem Läufer, wodurch die Ladeleistung sinkt und das Licht schwächer wird. Ein neuer Kohlehalter mit verstärkten Federn (die auf die Kohlen drücken) und neuartigem Kohlematerial wird vom Importeur vorläufig in begrenzter Stückzahl für Schadenfälle bereitgehalten; bei der 1976er Baureihe sind diese Teile bereits serienmäßig montiert. Suzuki hat bei der GT 380 zeitweise noch eine andere Lichtmaschine eines zweiten Zulieferers eingebaut. Dabei laufen die Schleifkohlen an der Stirnseite des Rotors; diese Version arbeitet zuverlässiger. Neuralgischer Punkt an der GT380 ist außerdem die Auspuffanlage. Die Schalldämpfer reißen an verschiedenen Stellen durch Vibrationen ein. Ursache ist unsachgemäße Montage. An der hinteren Befestigung zum Rahmen dient ein Distanzstück zwischen Auspuffaufhängung (schwarzes Dreieck) und dem Gummielement im Rahmen eine Scheibe. Wird diese nicht verwendet, reißen die Töpfe nach einiger Zeit ein, weil der vibrierende Auspuff mit seiner Aufhängung am Rahmen anliegt und das Gummielement nicht dämpfend wirken kann. Den Prallblechen in den Auspuffrohren ist keine lange Haltbarkeit beschieden, sie lösen sich nach kurzer Zeit und klappern im Topf. Während der Garantiezeit spendiert Suzuki kostenlosen Ersatz, danach gibt es keine Möglichkeit, dieses Manko zu beseitigen, die Bleche lösen sich immer wieder (siehe Einleitungstext). Der Kupplungsdeckel auf der linken Motorseite sollte bei der Begutachtung entfernt werden. Dahinter sitzt das Kunststoffrad, das die Unterbrechernockenwelle antreibt. An den Unterbrechernocken darf nicht gedreht werden, sonst ist Zahnausfall keine Seltenheit. Dabei läßt sich gleich feststellen, ob der Kurbelwellendichtring noch funktioniert. Wenn er verhärtet ist, sickert Öl in das Zündgehäuse. Stationen der Modellpflege 1972 Debüt. 34 PS. Trommelbremse im Vorderrad. 1973 34 PS. Eine Bremsscheibe im Vorderrad. 1974 33 PS. Ab Motor-Nr. 80440 verbesserte Pleuelfußlager. Desmodromische Vergaserbetätigung. Statt großem Einzel-Luftfilter zwei kleine Elemente. Neue Instrumente mit digitaler Ganganzeige. Ab Fahrgestell-Nr. 64671 verbesserter Bremsflüssigkeitsbehälter. 1975 31 PS. Zündzeitpunkt für das L-Modell (1974) und das laufende M-Modell von 24 auf 21 Grad vor OT versetzt. 1976 31 PS. Neue Kohlehalter für die Schleifkohlen der Lichtmaschine, Federn mit höherem Anpreßdruck und besseres Kohlenmaterial. 1977 33 PS. Umrüstsatz auf 27 PS wird angeboten, für 1977er Modelle kostenlos. Letztes Baujahr. Die häufigsten Mängel Bis Fahrgestell-Nr. 64671 undichte Bremsflüssigkeitsbehälter. Bis Fahrgestell-Nr. 80440 defekte Pleuelfußlager. Bis Baujahr 1976 problematische Lichtmaschinen-Ladeleistung wegen abreißender Kohlenlitze und mangelhaftem Anpreßdruck der Kohlenfedern. Alle GT 380: Prallbleche lockern sich. Hoher Benzinverbrauch. Verschleißanfällige Schwingenlager. Auspuffanlage reißt ein. Kunststoffzahnrad zum Unterbrechernockenwellen-Antrieb verliert Zähne. Kurbelwellendichtringe härten aus, Öl sickert ins Zündgehäuse. Hinterradbremse nur mit mäßiger Wirkung und seilzugbetätigt (statt Gestänge). Suzuki GT380, 3-Zyl.-Reihenmotor, schlitzgesteuert, 371 ccm, Bj. 1977 mit 33 PS (24 kW), 150km/h.